Ein Kalender mit 10 Jahreszeiten und seine Vorteile

Flexibel und praktisch: Der phänologische Kalender unterteilt das Jahr in zehn Jahreszeiten, die sich an Entwicklungen in der Natur orientieren.

GartenFlora Tipp der Woche - Nr. 13 | 2018

Flexibel und praktisch: Der phänologische Kalender unterteilt das Jahr in zehn Jahreszeiten, die sich an Entwicklungen in der Natur orientieren.

Das Wetter entspricht oft nicht dem astronomischen Kalender mit seinen vier Jahreszeiten. Darum ist es häufig sinnvoller, sich bei anstehenden Gartenarbeiten an der Natur zu orientieren, vor allem an der Entwicklung der Pflanzen. Manche Pflanzen geben eindeutige Hinweise darauf, dass sich eine Jahreszeit ändert. Dies kann zum Beispiel der Beginn der Blüte oder der Fruchtreife sein.

Beruhend auf diesem Erfahrungsschatz unserer Vorfahren entstand der sogenannte phänologische Kalender. Er basiert auf solchen periodisch wiederkehrenden Entwicklungserscheinungen von Pflanzen (Zeigerpflanzen) und unterteilt das Jahr in zehn Jahreszeiten: Vor-, Erst- und Vollfrühling, Früh-, Hoch- und Spätsommer, Früh-, Hoch- und Spätherbst sowie Winter.

Entwicklungsstadien typischer Pflanzen wie Blühbeginn der Schneeglöckchen im Vorfrühling, Blüte der Apfelbäume im Vollfrühling, die Reife der Johannisbeeren im Hochsommer oder das Reifen der ersten Äpfel im Spätsommer kündigen diese Jahreszeiten an. Sie sind anders als die astronomischen und meteorologischen Jahreszeiten nicht an fixe Anfangs- und Enddaten gebunden. Außerdem können sie sich je nach Region und auch von Jahr zu Jahr unterscheiden, weil sie vom jeweiligen Witterungsverlauf beeinflusst werden.

Dieser variable Kalender bietet mehrere Vorteile, denn er ist für jede Saion und für alle Regionen gleichermaßen gültig und er kann von jedem Gärtner verwendet werden. Der Beginn der Forsythienblüte beispielsweise steht für den Erstfrühling und zeigt an, dass dann zum Beispiel Rosen und andere sommerblühende Gehölze geschnitten werden können.

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