Vorstellung der Selbstversorgerin Susanne Oswald aus Neuried – Ichenheim
Ich habe bereits als Kind im Garten meiner Tante genascht und die Liebe zu selbst angebauten Lebensmitteln entwickelt. Einen eigenen Garten gab es aber erst mit etwa 30. Zwischendurch musste ich dann noch mal drei Jahre ohne Garten aushalten. Diese Gartenzwangspause fiel mir sehr schwer. Seit Mai 2017 haben wir – mein Mann, Mops Töps und ich - endlich unseren Traumgarten. Etwa 800 m² Gartenglück. Seither ernten wir hier fast alles, was bei uns frisch auf den Tisch kommt – und auch der Winter ist gesichert, die Regale sind voll mit Apfelmus, Kürbissuppe, Tomatensoße und anderen Leckereien.
Seit wann versorgen Sie sich mit selbstangebauten Lebensmitteln selbst?
Ich habe bereits als Kind im Garten meiner Tante genascht und die Liebe zu selbst angebauten Lebensmitteln entwickelt. Einen eigenen Garten gab es aber erst mit etwa 30. Zwischendurch musste ich dann noch mal drei Jahre ohne Garten aushalten. Diese Gartenzwangspause fiel mir sehr schwer. Seit Mai 2017 haben wir – mein Mann, Mops Töps und ich - endlich unseren Traumgarten. Etwa 800 m² Gartenglück. Seither ernten wir hier fast alles, was bei uns frisch auf den Tisch kommt – und auch der Winter ist gesichert, die Regale sind voll mit Apfelmus, Kürbissuppe, Tomatensoße und anderen Leckereien.
Warum haben Sie diesen Entschluss gefasst?
Ich bin eine überzeugte Glücksgärtnerin und befasse mich seit Jahren literarisch mit Gärten und Natur. Garten bedeutet Glück für mich. Ich liebe es, meine Energie, meine Liebe und Aufmerksamkeit einem Stück Land zu schenken und der Garten gibt mir all das zurück. Ich ernte für Körper und Seele. In meinem ersten Gartenbuch (Ein Garten für die Seele) schreibe ich im Vorwort: „Ein Garten ist mehr als die Summe seiner Pflanzen.“ Im zweiten Gartenbuch (Wo das Glück wächst) gehe ich den unterschiedlichsten Gartenideen auf den Grund. Ich habe – begleitet vom SWR-Fernsehen - viele Gärten gesehen und viele Gartengespräche geführt.
Heute kann ich sagen: Auch in meinem Garten wächst das Glück und der Garten ist viel mehr für mich, als die Summe seiner Pflanzen. Er ist mein Seelenort. Es war nie eine Frage für mich, selbst so viel wie möglich anzubauen.
Was war Ihr erstes Gemüse/ Obst, das Sie angebaut haben?
Als wir im Mai unseren Garten übernommen haben, gab es kein Zögern: Gleich am ersten Tag wurden Radieschen gesät.
Als Kind: Erbsen, Kohlrabi und Erdbeeren. Da durfte ich bei meiner Tante immer direkt während der Ernte naschen und es war das größte Glück für mich.
Wie viel Platz im Garten braucht man, um sich selbst zu versorgen?
Unser Garten ist geteilt. Im Moment: Hühnergehege (leider noch ohne Hühner, aber die kommen), Streuobstwiese und etwa 400 m² Gemüsegarten. Ich schätze, dass wir damit mehr als nur uns versorgen könnten. Da wir viel Platz haben, können wir natürlich großzügig setzen und säen. Gerade erst sind 50 Erdbeeren eingezogen und fühlen sich augenscheinlich sehr wohl. Ich freue mich jetzt schon auf die Erntezeit. Aber die Frage wie viel Platz es für eine absolute Selbstversorgung braucht, kann ich leider nicht beantworten.
Wie viel Zeit stecken Sie in Ihren Garten? Bleibt noch Zeit für ein anderes Hobby?
Der Garten ist für mich viel mehr als ein Hobby, er ist ein Teil meines Lebens. Ich bin im Garten, wann immer ich Zeit habe. Ich gärtnere aber nicht nur, sondern habe dort auch meinen Sommerarbeitsplatz. Es ist so herrlich, unterm Kirschbaum in der Hängematte zu schaukeln und am nächsten Buch zu arbeiten.
In diesem Lebensraum Garten kann ich auch meinen Hobbys nachgehen. Stricken und Lesen zum Beispiel finden im Sommer oft im Garten statt. Gemütliche Stunden mit Freunden. Es gab sogar schon Pressetermine im Garten.
Im Moment plane ich einen Weltrekord zum Thema Garten, der Menschen verbinden wird. Ist das nun Garten, Hobby oder Arbeit? Keine Ahnung. Es ist einfach mein Leben. Und ich arbeite an der nächsten Gartenbuchidee – natürlich auch das am liebsten im Garten.
Verkaufen Sie Ihr Gemüse und Obst auch an andere?
Nein. Aber ich verschenke oft und gern Gartenglück. Nach meinen Gartenbuchlesungen zum Beispiel dürfen die Zuhörer sich mit Kräutern aus meinem Garten ein Kräutersalz herstellen.
Wie viel Abwechslung finden Sie auf Ihrem Teller?
Reichlich. Zum einen natürlich über die Anbauvielfalt, zum anderen liebe ich es, mir immer neue Rezepte auszudenken. Gerade das ist sehr wichtig, denn wenn man mit einer Zucchiniflut beschenkt wird, sie aber immer gleich zubereitet, dann kann Langeweile aufkommen. Mit etwas Fantasie freut man sich aber auch noch über die letzte Zucchini und beim Abräumen der Pflanzen freut man sich schon auf die nächste Saison.
Welche Abstriche müssen Sie machen?
Keine, da ich nicht auf Selbstversorgung fixiert bin.
Kaufen Sie immer noch Lebensmittel im Supermarkt? Welche und warum?
Ja. Alles was ich nicht im Garten habe, aber gerne auf dem Teller haben möchte. Wir haben nur Streuobst, keine Lageräpfel, also kaufen wir Äpfel zu. Dafür habe ich aber das Regal voll mit köstlichem Apfelmus. Trauben, die ganzen Südfrüchte, Avocados, Blumenkohl (der wollte bei mir nicht).
Vermissen Sie ein bestimmtes Produkt aus dem Supermarkt, wie Schokolade oder Kekse?
Nein. Was ich vermissen würde, kaufe ich. Übrigens: Der Film „Gartenlust im Südwesten – Wo das Glück wächst“, 90 Minuten Gartenglück, ist noch auf der Mediathek des SWR online.