Warum sollte ich Pflanzen aus der Region anpflanzen?

Manchmal kann das Angebot von Pflanzenarten ganz schön überwältigend sein und uns überfordern. Es gibt so viele ungläubig schöne und interessante Arten, dass es jedes Mal eine echte Herausforderung ist, zu entscheiden, was eigentlich in den Garten einziehen darf. Eine wichtige Faustregel schränkt das ganze zumindest ein bisschen ein. Achte bei der Auswahl auf regionale und heimische Pflanzen. Wieso? Das erfährst du heute!

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Hummel auf Lavendel

Die Bienchen und die Blümchen

Das Prinzip ist einfach. Ohne Insekten keine Pflanzen und ohne Pflanzen keine Insekten. Die meistens Pflanzen benötigen Insekten, um sich zu vermehren und die meisten Insekten ernähren sich von Pflanzen. Dabei fällt vor allem eines auf: über die Jahrhunderte haben sich die Pflanzen in Deutschland perfekt an das regionale Klima angepasst und bieten dadurch die ideale Futterquelle für die regionalen Insekten. Viele Insekten haben zum Beispiel das perfekte Nahrungsaufnahmewerkzeug, um gut in eine bestimmte Blütenform zu kommen und die Pollen zu erreichen. Andere Pflanzen wiederum sind manchmal von einer bestimmten Insektenart abhängig. Dieses Zusammenspiel geht sogar so weit, das manche Insekten ihre Flugzeiten an die Zeiten angepasst haben, an denen die gewünschte Pflanze blüht. Diese Anpassungen können von Region zu Region unterschiedlich sein. Wenn also eine Pflanze, die zum Beispiel viel Regen benötigt, auf einmal in einer eher sonnigen Region steht, kann dieses Gleichgewicht bereits beeinflusst werden. Das Verwenden regionaler Pflanzen ist also wichtig, um dieses Gleichgewicht zu erhalten.

Buntes Blumenfeld für mehr Artenvielfalt

Artenvielfalt

Worauf man im eigenen Garten immer achten sollte, ist Artenvielfalt. Natürlich ist eine Artenvielfalt erst mal einfach nur schöner anzusehen, da alles bunter wird, sie bringt aber auch noch andere, viel wichtigere Vorteile. Bevor du deinen Garten also komplett mit Rasen begrünst oder eintönig bepflanzt, überlege dir, ob du ihn nicht doch etwas farbenreicher gestalten kannst. Es ist beinahe unvorstellbar, wie viele Arten es auf unserer Welt gibt. Die Gesamtzahl ist unter Wissenschaftlern stark umstritten, aber Schätzungen liegen zwischen 5 und 10 Millionen. Nur ungefähr 1,7 Millionen davon wurde bereits beschrieben. Artenvielfalt ist so wichtig, weil jede Pflanze andere Vorteile hat. Grundsätzlich gilt die Faustregel, eine Pflanzenart fördert ungefähr zehn Tierarten.

Tulpen aus den Niederlanden

Die Ausnahme

Einen Garten ausschließlich mit „heimischen“ Pflanzen zu bepflanzen, ist allerdings beinahe unmöglich. Wusstest du, dass eigentlich jede Pflanze einen Migrationshintergrund hat? Die Landwirtschaft war bereits vor Jahrhunderten nicht mehr wegzudenken. Wenn damals ein Volk weitergezogen ist, hat es natürlich auch dessen Saatgut mitgenommen. Dieses war notwendig, um an der neuen Niederlassung eine Nahrungsversorgung zu garantieren. Auch Kriegshelden haben für die Globalisierung vieler Pflanzen gesorgt. Auf ihren langen Wegen hatten sie oft heimische Nahrung dabei und haben andersrum auch Dinge, die es bei ihnen nicht gab, mit nach Hause genommen. So brachte zum Beispiel Alexander der Große die Baumwolle von Asien nach Griechenland. Auch bei Pflanzen, wie Tulpen, denken viele Menschen an die Niederlande. Diese kommen allerdings aus dem Fernen Osten. Dort war die Tulpe damals ein Zeichen des Wohlstandes und wurde von einem Sultan an einen österreichischen Gast verschenkt. Als dieser dann in die Niederlande zog, um dort an einer Universität zu unterrichten, kam die Tulpe natürlich mit ihm.

Fazit

Wichtig ist, bei der Bepflanzung deines Gartens auf eine gesunde Mischung zu achten. Bei dem Kauf von Pflanzen sollte also auf regionale Sorten und Artenvielfalt geachtet werden. Komplett auf „Einwanderer“ verzichten musst du deshalb aber auch nicht.

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